Sternbild Equuleus (Füllen)

Equuleus
Equuleus: IAU Sternbildkarte [150]

Eigenschaften

Equuleus ist mit 72 Quadratgrad das zweitkleinste Sternbild am Himmel und fällt nicht besonders auf. Es liegt östlich von Delphinus, gleich neben dem Kopf des Pegasus. Das Zentrum des Sternbilds kulminiert jeweils etwa am 9. August um Mitternacht. [9, 15]

Sterne mit Eigennamen [154]
α Equ Kitalpha, Kitel Phard, Kitalphar
Daten für das Sternbild Equuleus [150]
IAU NameEquuleus
IAU GenitivEquulei
IAU KürzelEqu
Deutscher NameFüllen
Opposition7. August
Saison (47° N)Juni … November
Rektaszension20h 56m 11s … 21h 26m 20s
Deklination+02° 28' 38" … +13° 02' 21"
Fläche72 deg2
Nachbarn (N↻)Peg, Del, Aqr

Kataloge

Sternbild Equuleus
Sternbild Equuleus: Illustration aus «Uranometria» von Johann Bayer, Kupferstich von Alexander Mair, 1603 [28]

Mythologie und Geschichte

Von diesem Sternbild wird erzählt, dass es Hipparchos im Jahre 150 v. Chr. aus einigen schwachen Sternen in der Nähe von Delphinus geformt wurde. Rund drei Jahrhunderte später fasste Ptolemaios das Sternbild aus vier Sternen in seiner Almagest zusammen.

Obwohl Equuleus ein kleines und leuchtschwaches Sternbild ist, wird es mit der Legende des ersten Pferdes in Verbindung gebracht. Eine bekannte Griechische Mythe erzählt von einer Stadt, welche auf der Suche nach einem Namen war. Zeus, der König der Götter, entschied, dass die Stadt entweder nach Poseidon, dem ungestümen Gott der Weltmeere oder nach Athene, der Göttin der Weisheit benannt werden sollte. Seine letzte Entscheidung würde er anhand des Geschenkes fällen, welches die beiden Götter der Stadt machten. Poseidons Geschenk war ein Pferd, welches er aus dem Schaum der Meereswellen formte. Das erste Pferd war eine wundervolle Kreatur, doch dieses Geschenk von Poseidon — der auch für seine plötzlichen, grausamen Wutanfälle bekannt war — galt auch als ein Symbol des Krieges. Darauf kamm Athene hervor und zeigte ihr Geschenk. Es war ein Olivenbaum, welcher (damals wie heute) als ein Symbol des Friedens galt. So gewann die Göttin den Wettbewerb und die Stadt — welche durch ihren Frieden, Weisheit und die Künste bekannt wurde — erhielt den Namen Athen. [55]

Einer weiteren Deutung nach soll es sich um Celeris, den Bruder des Pegasos, handeln, welcher vom benachbarten Sternbild repräsentiert wird. [7] Einer anderen Deutung nach handelte es sich um ein Geschenk Hermes (Merkur) an Kastor. [10, 25]

Quellenangaben

  • [7] «Der grosse Kosmos-Himmelsführer» von Ian Ridpath und Wil Tirion; Kosmos Verlag; ISBN 3-440-05787-9
  • [9] «Drehbare Sternkarte SIRIUS» von H. Suter-Haug; Hallwag-Verlag, Bern
  • [10] «dtv-Atlas zur Astronomie» von Joachim Herrmann; Deutscher Taschenbuch Verlag; ISBN 3-423-03006-2
  • [15] «Hartung's Astronomical Objects for Southern Telescopes» by David Malin and David J. Frew; Melbourne University Press 1995; ISBN 0-522-84553-3
  • [25] «Das Taschenbuch vom Sternenhimmel» von Peter von Eynern; Wilhelm Heyne Verlag, München, 1972
  • [28] «Uranometria omnium asterismorum continens schemata, nova methodo delineata aereis laminis expressa» Johann Bayer, Augsburg, 1603; DOI:10.3931/e-rara-309
  • [55] Eye On The Sky: Delphinus, Equuleus by Deborah Byrd; Astronomy 10/92, p.48
  • [150] IAU: The Constellations, 11. Oktober 2020; iau.org/public/themes/constellations
  • [154] Yale Bright Star Catalog, 15. Oktober 2020; tdc-www.harvard.edu/catalogs/bsc5.html