Offener Sternhaufen NGC 6791
Objektbeschreibung
Im Sternbild der Leier stehen nur wenige helle Deep-Sky-Objekte. Unter den wenigen befindet sich der offene Sternhaufen NGC 6791 an der östlichen Sternbildgrenze. Seine Entfernung wird mit ca. 17'000 Lichtjahren angegeben. Das Alter liegt bei ca. 7.1 Milliarden Jahren, womit NGC 6791 zu den älteren Haufen gehört. Der bisher älteste bekannte Sternhaufen ist NGC 188 mit ca. 11 Milliarden Jahren. Beobachtungsdaten zu diesem Haufen sind recht spärlich - Burnham beschränkt sich auf ein spiegelverkehrtes Bild, im NGC steht nur das dürftige «vF». Ausführlicher schreibt der «Saguaro Astronomy Club» in seiner Datenbank V6.0:"! vF, L vRi, *F", womit er auch ziemlich recht hat - siehe unten.
Bezeichnung | NGC 6791 |
Typ | OCL (II3r) |
Rektaszension (J2000.0) | 19h 20m 52.7s |
Deklination (J2000.0) | +37° 46' 27" |
Durchmesser | 10 arcmin |
Visuelle Helligkeit | 9.5 mag |
Metrische Entfernung | 4.100 kpc |
Dreyer Beschreibung | vF (Auw 45) |
Identifikation, Anmerkungen | GC 4492; OCL 142 |
Auffindtipp für NGC 6791
Der offene Sternhaufen NGC 6791 liegt 9 Grad östlich von Vega im Sternbild Leier. Einfacher findet er sich, wenn man vom 4.4 mag hellen Stern θ Lyrae ein Grad nach Osten schwenkt. Man beachte allerdings Helligkeit und Grösse des Haufens und wähle dementsprechend die Vergrösserung am Fernrohr so, dass der Himmelshintergrund schon recht dunkel ist.
Visuelle Beobachtung
200 mm Öffnung: Man sieht wenige, mässig helle Sterne vor einer großen, runden, mattleuchtenden Fläche. Diese Sterne sind vermutlich Vordergrundsterne und damit nicht dem Haufen zugehörig. Bis etwa 100facher Vergrösserung erscheint diese Fläche neblig bis körnig - je nach atmospärischer Transparenz. Richtig aufgelöst ist sie nicht. Der Haufen erinnert in Bezug auf Sterndichte und Helligkeit stark an den Kugelhaufen NGC 5053.
450 mm Öffnung: Bei großer Öffnung kann man den offenen Sternhaufen ziemlich leicht übersehen. Hier gilt es die Vergrösserung ein wenig zurückzunehmen. Man sieht den Haufen sehr schön in sehr viele schwache Einzelsterne aufgelöst.