Planetarischer Nebel Abell 4
Geschichte
Der planetarische Nebel Abell 4 (PN A66 4, PK 144-15.1) wurde 1964 vom amerikanischen Astronomen George Ogden Abell auf den Fotoplatten des «Palomar Observatory Sky Surveys» (POSS) entdeckt. Die meisten dieser insgesamt 86 auf den POSS-Fotoplatten entdeckten PNs sind großflächig und besitzen eine geringe Oberflächenhelligkeit, was auf ein fortgeschrittenes Alter ihres Entwicklungsstadiums schließen lässt. Abell beschrieb den PN als eine homogene Scheibe mit 20" Durchmesser. [332]
Physikalische Eigenschaften
Der PN befindet sich in einer Entfernung von 5621 Parsec, was rund 18'300 Lichtjahren entspricht. Die scheinbare Helligkeit im B-Filter wird mit 15.6 mag angegeben. [145]
Bezeichnungen | PN G144.3-15.5: A 4, PK 144-15.1, ARO 205, VV' 13 |
Rektaszension (J2000.0) | 02h 45m 26s |
Deklination (J2000.0) | +42° 32' 36" |
Abmessungen | 20." (optisch) |
Z-Stern Bezeichnungen | AG82 15 |
Z-Stern Magnitude | B: 19.9 |
Entdecker | ABELL 1964 |
Etwa 45 Bogensekunden neben dem PN befindet sich die schwache Edge-On Galaxie 2MFGC 2191. Die scheinbare Helligkeiten im 2MASS JHK Filtern beträgt: J 13.4 mag, H 12.5 mag, K 12.1 mag. [145]
Name | 2MFGC 2191 |
Objekttyp | Galaxy |
Rektaszension (J2000.0) | 02h 45m 20s |
Deklination (J2000.0) | +42° 33' 26" |
Winkelausdehnung | 0.437' × 0.131' |
Magnituden | G 21.108011; J 13.432; H 12.587; K 12.073 |
Identifiers | 2MASX J02452000+4233270; 2MFGC 2191; Gaia DR3 337112777634966400; LEDA 2201333 |
Auffindkarte
Der planetarische Nebel Abell 4 befindet sich im Sternbild Perseus und ist für Mitteleuropa zirkumpolar. Die beste Beobachtungszeit ist August bis März. Der offene Sternhaufen Messier 34 dient als Richtungsweiser. Knapp 1° östlich davon fällt eine kleinen rautenförmigen Formation aus vier Sternchen (Drachenviereck) auf. Hüpft man von dort wieder drei Sternchen zurück in Richtung M 34 gelangt man zu Abell 4.
Visuelle Beobachtung
400 mm Öffnung: Die Position von Abell 4 ist anhand der Auffindkarte mit einem 21 mm Ethos Okular (85-fach) eindeutig bestimmbar. Der PN selbst bleibt jedoch nicht sichtbar. Erst bei höherer Vergrößerung mit einem 9 mm Nagler (200-fach) verrät sich der Planetarische Nebel und wird nur bei indirektem Sehen knapp als schwaches, rundes Nebelchen etwa halb so groß wie Jupiter erkennbar. Von der Galaxie 2MFGC 2191 gleich daneben ist nichts zu sehen. — Taurus T400 f/4.5 Dobsonian, Hasliberg Reuti, 6. 11. 2021, Bernd Nies
762 mm Öffnung: Im 13 mm Ethos Okular (193-fach) ist der PN deutlich und direkt sichtbar. Von Galaxie gleich daneben ist der nur Kern erkennbar. Den Zentralstern vom PN glaubt man kurz ab und zu aufzublitzen sehen, das war aber wohl eher Einbildung. Bei höherer Vergrößerung im 9 mm Nagler (280-fach) konnte dies nicht bestätigt werden. Evl. lag das an dem eher bescheidenen Seeing in der Nacht. — 30" f/3.3 Slipstream Dobsonian, Hasliberg Reuti, 6. 11. 2021, Bernd Nies