Kugelsternhaufen Messier 53
Geschichte
Im Februar des Jahres 1777 nahm Charles Messier den 53. Eintrag in seinem Katalog kometenähnlicher Objekte vor. Hinter der Nummer M 53 verbirgt sich ein am 3 .2. 1775 erstmals von Bode erwähnter Kugelsternhaufen im Sternbild Coma Berenices. Bode bezeichnete ihn als «rund und recht lebhaft» (3. 2. 1775); Messier schrieb fast genau zwei Jahre später: «Entdeckte Nebel ohne Sterne in Coma Berenices, ein kleines Stück entfernt vom Stern 42 dieses Sternbilds nach Flamsteed-Notation. Rund und auffällig» (26. 2. 1777). [4, 281]
Physikalische Eigenschaften von M 53
Die integrierte visuelle Helligkeit von M53 beträgt etwa +7.5 mag, die absolute etwa -8.8 mag, womit er ähnlich hell wie der bekannte Kugelsternhaufen M 13 ist. Aufgrund seiner Entfernung von 65'000 bis 69'000 Lichtjahren (je nach Quelle) erscheint er uns deutlich schwächer als M 13. Stünde M 53 in gleicher Entfernung, wäre er unter guten atmosphärischen Bedingungen ebenfalls mit dem bloßen Auge zu sehen. Die Leuchtkraft des Haufens liegt in etwa bei der 200'000fachen unserer Sonne.
Obwohl der Sternhaufen dem Beobachter perfekt rund erscheint, besitzt er eine leichte Elongation von 9:10 bei einem Positionswinkel der langen Achse von 170°, die zuerst von Shapley beobachtet wurde. Zum Zentrum hin ist eine ausgeprägte Konzentration sichtbar. Der Durchmesser von M53 wird auf etwa 55 Lichtjahre geschätzt, abhängig von der angenommenen Entfernung.
Untersuchungen von Baade,Cuffey,Margoni, u.a. ergaben eine Zahl von etwa 50 variablen Sternen, worunter auch RR-Lyrae Sterne zu finden sind. Der integrierte Spektraltyp des Herkules-Kugelsternhaufens ist etwa F4. Die hellsten Sterne sind 13.8mag hell. Die durchschnittliche Sternhelligkeit beträgt 16.9mag. [4]
Bezeichnung | NGC 5024 |
Typ | GCL (V) |
Rektaszension (J2000.0) | 13h 12m 55.3s |
Deklination (J2000.0) | +18° 10' 11" |
Durchmesser | 13 arcmin |
Visuelle Helligkeit | 7.7 mag |
Metrische Entfernung | 17.900 kpc |
Dreyer Beschreibung | !, globular, B, vC, iR, vvmbM, st 12 |
Identifikation, Anmerkungen | h 1558; GC 3453; M 53; GCL 22 |
Physikalische Eigenschaften von NGC 5053
Etwa ein Grad von M 53 entfernt steht der in der scheinbaren Größe vergleichbare Kugelsternhaufen NGC 5053, der allerdings etwa 2.5 Größenklassen lichtschwächer ist. Ferner ist NGC 5053 bei weitem nicht so stark konzentriert, sondern eine gleichmäßig leuchtende Fläche, die erst mit Teleskopen größer Öffnung (jenseits 20cm) in Einzelsterne aufgelöst werden kann. Die hellsten Sterne sind 14.0mag hell, im Mittel jedoch 16.6mag.
NGC 5053 besitzt für einen Kugelsternhaufen äußerst wenige Sterne. Bei einem Durchmesser von ca. 100 Lichtjahren enthält er nur ca. 3500 Sterne - womit sich eine geringe Dichte von 0.3 Sternen pro Kubikparsek ergibt. Aus Untersuchungen an Variablen wurde eine Entfernung von etwa 55'000 Lichtjahren abgeschätzt, bei einer totalen Leuchtkraft, die der 16'000fachen unserer Sonne entspricht (zur Erinnerung: M53 besitzt die 200'000fache Leuchtkraft unserer Sonne!). [4]
Bezeichnung | NGC 5053 |
Typ | GCL (XI) |
Rektaszension (J2000.0) | 13h 16m 27.0s |
Deklination (J2000.0) | +17° 41' 55" |
Durchmesser | 10 arcmin |
Visuelle Helligkeit | 9.0 mag |
Metrische Entfernung | 17.400 kpc |
Dreyer Beschreibung | Cl, vF, pL, iR, vgbM, st 15 |
Identifikation, Anmerkungen | WH VI 7; h 1569; GC 3472; GCL 23 |
Auffindtipp für die beiden Kugelsternhaufen
Der Kugelsternhaufen M 53 steht fast genau ein Grad nordöstlich des leicht mit bloßem Auge sichtbaren, 4.6 mag hellen Stern Diadem (α Comae Berenices). NGC 5053 findet sich anderthalb Grad östlich dieses Sterns. Während M 53 schon in kleinsten Teleskopen auch von lichtverschmutzten Beobachtungsorten leicht zu finden sein sollte, stellt NGC 5053 ein Problemobjekt dar. Er ist auch bei 114 mm Öffnung leicht sichtbar - dazu ist aber eine ausgezeichnete Transparenz der Atmosphäre nötig! Für die meisten Wetterlagen und Beobachtungsplätze gilt: 20cm aufwärts sollten es schon sein. Zur Identifikation von NGC 5053 bediene man sich des Close-ups der Auffindkarte.
Visuelle Beobachtung
200 mm Öffnung: M 53 erscheint als ein heller, recht großer Kugelsternhaufen mit einer deutlichen Konzentration zur Mitte hin. Bei dieser Öffnung sind die Randpartien in Einzelsterne aufgelöst. NGC 5053 bleibt meist eine schwach-glimmende, kaum gegen den Himmelshintergrund abgesetzte Fläche, die keine Konzentration aufweist. Bei sehr guten Bedingungen wirkt diese Fläche körnig.