Galaxie NGC 3631 (Arp 27)
Geschichte
Diese Galaxie wurde am 14. April 1789 von dem berühmten deutsch-britischen Astronomen Wilhelm Herschel mit seinem selbstgebauten Spiegelteleskop von 20 Fuß Brennweite (Öffnung 18,7 Zoll) in Slough bei Windsor in Großbritannien entdeckt. Er katalogisierte sie als «hellen Nebel» (Klasse I) mit der Bezeichnung I 226. Er notierte: «beträchtlich hell, rund, kleiner heller auflösbarer Kern und sehr schwache Chevelure, 4' Durchmesser.» [465] Sein Sohn John listete sie als h 858 (GC 2379) und notierte in seinem Katalog von 1833: «ziemlich hell, groß, rund, plötzlich viel heller in der Mitte, 2' Durchmesser.» [466] In seinem Katalog von 1864 beschrieb John Herschel sie als «ziemlich hell, groß, rund, plötzlich sehr heller in der Mitte, kaum auflösbarer Kern.» [467] John L. E. Dreyer listete diese Galaxie als NGC 3631 in seinem 1888 erschienenen «New General Catalogue». [313]
Halton Arp teilte seinen 1966 erschienenen «Atlas of Peculiar Galaxies» in Gruppen ein, die auf rein morphologischen Kriterien beruhen. Die Galaxie hier erhielt die Bezeichnung Arp 27 (APG 27) als eine Galaxie mit «einem schweren Arm». Er bemerkte außerdem: «Man beachte die geraden Arme und die Absorptionsröhre, die sich von der Innenseite des S-Arms nach außen kreuzt.» [199]
Physikalische Eigenschaften
NGC 3631 ist eine großflächige Spiralgalaxie vom Typ SAc. Der Neigungswinkel der Scheibe beträgt etwa 17°, so dass wir sie fast von vorne sehen. Die zweiarmige Spiralstruktur scheint im optischen Licht gut definiert zu sein, weist aber eine Reihe von Unregelmäßigkeiten auf, insbesondere in den äußeren Teilen der Scheibe. Die zweiarmige Spiralstruktur von NGC 3631 hat einen wellenförmigen Charakter. Die beobachteten vertikalen Gasbewegungen stellen Bewegungen in einer spiralförmigen Dichtewelle dar. Der Korotationsradius beträgt etwa 42 Bogensekunden bzw. 3.2 kpc. Es gibt Hinweise auf zwei antizyklonale und vier zyklonale Wirbel in der Nähe der Korotation in einem mit dem Spiralmuster rotierenden Bezugssystem. Die Zentren der Antizyklone liegen zwischen den beobachteten Spiralarmen. Die Zyklone liegen in der Nähe der beobachteten Spiralen, aber ihre Zentren sind gegenüber den Helligkeitsmaxima verschoben. [523, 524]
Bezeichnung | NGC 3631 |
Typ | Gx (Sc) |
Rektaszension (J2000.0) | 11h 21m 02.7s |
Deklination (J2000.0) | +53° 10' 11" |
Durchmesser | 5 × 3.7 arcmin |
Fotografische (blaue) Helligkeit | 11.0 mag |
Visuelle Helligkeit | 10.4 mag |
Oberflächenhelligkeit | 13.7 mag·arcmin-2 |
Positionswinkel | 114° |
Rotverschiebung (z) | 0.003856 |
Entfernung abgeleitet von z | 16.29 Mpc |
Metrische Entfernung | 21.600 Mpc |
Dreyer Beschreibung | pB, L, R, svmbMrN |
Identifikation, Anmerkungen | WH I 226; h 858; GC 2379; UGC 6360; MCG 9-19-47; CGCG 268-21; Arp 27; VV 363; IRAS 11181+5326 |
Auffindkarte
Die Galaxie NGC 3631 befindet sich im Sternbild Ursa Maior. Das Sternbild ist zwar zirkumpolar, steht aber in den Monaten November bis Juli nachts am höchsten, was für die Beobachtung am besten ist.