Galaxie NGC 2782 (Arp 215)
Geschichte
Am 18. März 1787 richtete der deutsch-britische Astronom Wilhelm Herschel sein großes 18.7 Zoll Spiegelteleskop auf den Himmel und sah einen hellen Nebel vorbeiziehen, den er als I 167 katalogisierte und als «beträchtlich hell, rund, heller Kern, 1.5' Durchmesser» beschrieb. [464] Sein Sohn John nahm ihn 1864 in seinen «Catalogue of Nebulae and Clusters of Stars» als GC 1778 auf. [467] Dreyer übernahm diese als NGC 2782. [313]
In Halton Arps «Atlas of Peculiar Galaxies» von 1966 ist die Galaxie NGC 2782 als Arp 215 aufgeführt. Er notierte: «Diffuse äußere Arme.» [199]
Physikalische Eigenschaften
NGC 2782 ist eine Seyfert 2 Galaxie vom morphologischen Typ S_AB. Die eigentümliche Form geht auf eine Verschmelzung mit einer kleineren Galaxie von etwa einem Viertel der Masse hervor. Man schätzt, dass dies vor etwa 200 Millionen Jahren stattfand. Diese Verschmelzung produzierte zwei Gezeitenarmen, welche reich an H-I sind. [519] Bei einer Rotverschiebung von z=0.008503 reichen die geschätzten Entfernungen von 38.6 bis 41.7 Mpc. Die kleine Galaxie UGC 4872 in Kantenlage weist eine Rotverschiebung von z=0.02744 und befindet sich mit einer Entfernung von 119 Mpc viel weiter weg. [145]
PGC | RA | Dec | Type | Dim | Btot | HRV | PA | Names |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
PGC 26034 | 09 14 05.5 | +40 06 52 | SB | 3.7 x 2.4 | 12.3 | 2559 | NGC 2782, UGC 4862, MCG 7-19-36, CGCG 209-31, ARP 215, IRAS 9108+4019, KUG 910+403 | |
PGC 26086 | 09 14 59.2 | +40 03 31 | SB | 1.9 x .2 | 15.8 | 12 | UGC 4872, MCG 7-19-41 |
Auffindkarte
Die Galaxie NGC 2782 befindet sich im Sternbild Lynx. Die beste Beobachtungszeit ist November bis April, wenn es nachts am höchsten steht.
Visuelle Beobachtung
762 mm Öffnung: Die kreisunde Muttergalaxie ist NGC 2782 benannt. Sie zeigt sich mit einem etwas verwaschenem und doch sternpunktförmigen Kern. Rechts von dem daneben liegendem Stern ist ein Hauch von Nichts bzw. ein Gezeitenarm nur indirekt wenige Male kurz wahrnehmbar. — 30" SlipStream-Dobson f/3.3, Hasliberg, 14. 2. 2023, Eduard von Bergen