Eulennebel (M 97) + Galaxie Messier 108
Eulennebel M 97
Dieser planetarische Nebel wurde am 16. Februar 1787 vom französischen Astronomen Pierre Méchain entdeckt. Er war ein jüngerer Kollege und enger Freund von Charles Messier. [196] Der Name "Eulennebel" geht auf den irischen Astronomen William Parsons, dem 3. Earl of Rosse zurück (meist nur "Lord Rosse" genannt), welcher 1848 den Nebel beobachtete und die in Abb. 2 gezeigte niedliche Zeichnung anfertigte. [217] Seinen Angaben zufolge waren beide Sterne in den Eulenaugen bis März 1850 sichtbar gewesen, doch dann verblasste einer und ward nicht mehr gesehen. [4]
M 97 ist einer der komplexeren planetarischen Nebel. Das Aussehen wird durch einen schräg betrachteten Torus interpretiert, dessen materiearmen Augen die Augen der Eule entsprechen. Diese Hülle ist von einem schwächeren Nebel mit geringerer Ionisation umgeben. Die Masse des Nebels wird auf etwa 0.15 Sonnenmassen geschätzt. Der 16 mag helle Zentralstern hat vermutlich 0.7 Sonnenmassen. Das Alter des planetarischen Nebels wird auf etwa 6000 Jahre geschätzt. [17]
Die Entfernungsangaben sind sehr ungenau und reichen von 1300 bis 12'000 Lichtjahren. Einer neusten Messung von Gaia DR2 im Jahre 2018 gibt eine Distanz von 879 Parsec (2867 Lichtjahre) an. [145]
Bezeichnungen | PN G148.4+57.0: NGC 3587, PK 148+57.1, ARO 25, M 97, VV 59, VV'107 |
Rektaszension (J2000.0) | 11h 14m 46s |
Deklination (J2000.0) | +55° 00' 59" |
Abmessungen | 170." (optisch), 170." (radio) |
Entfernung | 0.5 kpc |
Radialgeschwindigkeit | +6.0 ± 3.1 km/s |
Expansionsgeschwindigkeit | 29.0 (O-III) 40. (N-II) km/s |
Z-Stern Bezeichnungen | AG82 135 |
Z-Stern Magnitude | U: 14.36, B: 15.66, V: 16.01 |
Entdecker | LORD ROSSE 1850 |
Neben dem Eulennebel nur knapp 19 Bogenminuten entfernt liegt der Stern FI Ursae Majoris. Es handelt sich hier um einen veränderlichen Stern des δ Scuti Typs. Seine Helligkeit beträgt im V-Band 6.64 mag und er pulsiert mit einer Periode von 0.0400 Tagen (57.4 Minuten) um 0.007 mag. [228]
Galaxie M 108
Diese Galaxie wurde am 19. Februar 1781 von Pierre Méchain entdeckt und am 24. März desselben Jahres wurde sie von Charles Messier nochmals entdeckt. Beide gaben die Position relativ zum planetarischen Nebel M 97 an. Messier markierte sie als 98 in einem vorläufigen Manuskript seines Kataloges, doch unterliess es, die genaue Position zu vermessen, bevor er seinen Katalog veröffentlichte. Er fügte eine handschriftliche Notiz zu seiner persönlichen Ausgabe hinzu, weshalb Owen Gingerich die Galaxie erst 1953 als NGC 3556 identifizierte und als Nummer 108 dem Messier-Katalog hinzufügte. [196]
Bei M 108 handelt es sich um eine Spiralgalaxie des Typs Sc, welche wir fast von der Seite her sehen. Sie zeigt keine oder eine nur sehr geringe Ausbuchtung und kein auffälliges Zentrum, sondern hauptsächlich Staubbänder. Die Entfernung wird auf etwa 40 bis 50 Millionen Lichtjahre geschätzt. M 108 gehört zu einer lockeren Gruppe, welche M 109 und vermutlich auch M 106 angehören. [233]
Bezeichnung | NGC 3556 |
Typ | Gx (Sc) |
Rektaszension (J2000.0) | 11h 11m 29.4s |
Deklination (J2000.0) | +55° 40' 22" |
Durchmesser | 8.6 × 2.4 arcmin |
Fotografische (blaue) Helligkeit | 10.7 mag |
Visuelle Helligkeit | 10.0 mag |
Oberflächenhelligkeit | 13.1 mag·arcmin-2 |
Positionswinkel | 80° |
Rotverschiebung (z) | 0.002332 |
Entfernung abgeleitet von z | 9.85 Mpc |
Metrische Entfernung | 14.320 Mpc |
Dreyer Beschreibung | cB, vL, vmE 79°, pbM, r |
Identifikation, Anmerkungen | WH V 46; h 831; GC 2318; M 108; UGC 6225; MCG 9-18-98; IRAS 11085+5556; CGCG 267-48; CGCG 268-1; KARA 469 |
Auffindkarte
Das ungleiche Paar ist sehr einfach zu finden. Es befindet sich leicht unterhalb des zweiten Drittels zwischen den beiden Deichselsternen Phecda (γ Ursae Majoris) und Merak (β Ursae Majoris) des Grossen Wagens. Es ist zirkumpolar, doch die beste Beobachtungszeit ist November bis Juli. Dann steht das Sternbild nachts am höchsten am Himmel. In einem Grossfeldokular mit geringer Vergrösserung und mindestens 1° Blickfeld sollten beide gleichzeitig sichtbar sein.