Fötusnebel (NGC 7008)

NGC 7008
NGC 7008: Fötusnebel in Cygnus; 500 mm Cassegrain 3625 mm f/7.2; SBIG STL11K; 100+3*30 min LRGB; Berner Oberland; © 2011 Radek Chromik [32]

Geschichte

Dieser Nebel wurde am 14. Oktober 1787 von Wilhelm Herschel entdeckt und als I 192 mit folgender Beschreibung katalogisiert: «Erheblich heller, unregelmäßiger Nebel von 3' Länge und 2,5' Breite.» [464] 1888 katalogisierte John L. E. Dreyer ihn als NGC 7008 in seinem «New General Catalogue». [313]

Zwischen 1911 und 1916 nahm der amerikanische Astronom Francis G. Pease eine Aufnahme mit dem 60 Zoll f/5 Reflektor auf dem Mount Wilson auf und erkannte die Natur von NGC 7008 als planetarischen Nebel. Er beschrieb das Bild wie folgt: «Dieser planetarische Nebel hat eine elliptische Form, 95 "x75", p=5°, und enthält viele Details. Die stärksten Nebelflecken sind zwei Verdichtungen östlich des nördlichen Endes der Hauptachse. Auf der Südseite scheint die elliptische Form zerfressen zu sein, aber es sind Spuren von Nebel zu sehen, die sich mit einem Stern verbinden, der bei p=156° liegt. Eine Reihe von Sternen, die eine oder zwei Größenklassen schwächer sind als der Kern, erscheinen im Nebel. Bis auf einen sind sie von einem dunklen Ring umgeben, der wiederum direkt in eine dunkle Region übergeht. Da der Kern selbst dieses Erscheinungsbild aufweist, wird vermutet, dass diese Sterne innerhalb des Nebels liegen. Einer der Sterne, p=240°, 23", erscheint länglich; es könnte sich um einen Doppelstern oder ein sehr helles Nebelfleck handeln. Ein Stern bei p=65°, 29", bezogen auf den Kern, ist nur teilweise von dem dunklen Ring umgeben. Huggins stellte fest, dass das Spektrum gasförmig ist.» [601]

Physikalische Eigenschaften

NGC 7008 ist die abgestossene Hülle eines roten Riesen, der all seinen Wasserstoff verbraucht hat und sich im Endstadium zu einem weissen Zwerg entwickelt hat. Die scheinbaren Helligkeiten des Nebels gemessen in unterschiedlichen Filtern betragen: R 13.2 mag, J 11.8 mag, H 11.5 mag, K 11.4 mag. Die Entfernung von der Erde beträgt 869 Parsec, rund 2800 Lichtjahre. [145]

Südlich von NGC 7008 befindet sich noch ein Doppelsternsystem. Der Hauptstern HD 235422 vom Spektraltyp K7 besitzt eine scheinbare visuelle Helligkeit von 9.5 mag und sein Begleiter HJ 1606 erscheint 11.6 mag hell. Die beiden 18.7" voneinander getrennten Sterne befinden sich in einer Entfernung von 469 Parsec, rund 1500 Lichtjahre und haben somit keine Relation zum planetarischen Nebel. [145]

«Strasbourg-ESO Catalogue of Galactic Planetary Nebulae» Acker et al., 1992 [141]
Bezeichnungen PN G093.4+05.4: NGC 7008, PK 93+05.2, ARO 39, VV 258, VV' 540
Rektaszension (J2000.0) 21h 00m 33s
Deklination (J2000.0) +54° 32' 29"
Abmessungen 86." (optisch), 95." (radio)
Entfernung 1.3 kpc
Radialgeschwindigkeit -74.2 ± 2.0 km/s
Expansionsgeschwindigkeit 40.0 (O-III) km/s
Z-Stern Bezeichnungen AG82 417, CSI +54 -20591, GCRV 13203, PLX 5049
Z-Stern Magnitude U: 12.99, B: 13.75, V: 13.23
Z-Stern Spektraltyp O7, O(H)
Entdecker PEASE 1917

Auffindkarte

Der planetarische Nebel NGC 7008 befindet sich im Sternbild Cygnus. Die beste Beobachtungszeit ist April bis November, wenn der PN am höchsten am Nachthimmel steht.

Auffindkarte Fötusnebel (NGC 7008)
Fötusnebel (NGC 7008) im Sternbild Cygnus. Karte mithilfe von SkySafari 6 Pro und STScI Digitized Sky Survey erstellt. Grenzgrößen: Sternbildkarte ~6.5 mag, DSS2-Ausschnitte ~20 mag. [149, 160]

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Quellenangaben