Quallennebel (IC 443)

IC 443
IC 443: Galaktischer Nebel in Gemini; 500 mm Cassegrain 3625 mm f/7.2, SBIG STL11K; 90+3*40 min LRGB; Berner Oberland; © 2011 Radek Chromik [32]
IC 443
IC 443: Quallennebel in Gemini; Takahashi TSA-120 f=900 mm; Canon EOS 20Da; 4 x 8 min, ISO 800; Gurnigel; © 2. 4. 2011 Jonas Schenker [34]

Objektbeschreibung

IC 443 wurde am 25. September 1892 vom deutschen Astronomen Max Wolf entdeckt. [196] Der Nebel erhielt aufgrund seines Aussehens den Spitznamen «Quallennebel» (Jellyfish Nebula), nicht zu verwechseln mit dem Medusanebel (Abell 21). Beide Objekte haben nicht nur einen ähnlichen Namen (Meduse ist der wissenschaftliche Name für Qualle), sondern ein ähnliches Aussehen. Im Gegensatz zu Abell 21 handelt es sich bei IC 443 um einen Supernova-Überrest und nicht einen planetarischen Nebel. Als Ursprungsort der Supernova wurde der Pulsarwind-Nebel mit dem Neutronenstern CXOU J061705.3+222127 identifiziert. In IC 443 wurde eine Jet-ähnliche Struktur entdeckt, welche vom Neutronenstern auszugehen scheint. Die Entfernung zu IC 443 beträgt etwa 1.9 kpc (6200 Lichtjahre) und das Alter wird auf etwa 30'000 Jahre geschätzt. [307, 359]

Revised+Historic NGC/IC Version 22/9, © 2022 Dr. Wolfgang Steinicke [277]
Bezeichnung IC 443
Typ SNR
Rektaszension (J2000.0) 06h 16m 36.0s
Deklination (J2000.0) +22° 31' 00"
Durchmesser 50 × 40 arcmin
Fotografische (blaue) Helligkeit 12.0 mag
Metrische Entfernung 1.500 kpc
Dreyer Beschreibung F, narrow, curved
Identifikation, Anmerkungen LBN 844, VMT 9, Sh2-248

Auffindkarte

Der galaktische Nebel IC 443 befindet sich beim Stern Propus (η Gem) im Sternbild Gemini (Zwillinge), welches von Oktober bis April am besten sichtbar ist.

Auffindkarte Quallennebel (IC 443)
Quallennebel (IC 443) im Sternbild Gemini. Karte mithilfe von SkySafari 6 Pro und STScI Digitized Sky Survey erstellt. Grenzgrößen: Sternbildkarte ~6.5 mag, DSS2-Ausschnitte ~20 mag. [149, 160]

Visuelle Beobachtung

400 mm Öffnung: Mit O-III-Filter und 21 mm Ethos Okular ist der hellste sichelförmige Teil dieses Nebels nur mit indirektem Sehen sichtbar. Er sieht ein bisschen wie der Medusa-Nebel (Abell 21) aus, ist aber viel schwächer. Ohne Filter und mit H-beta ist kein Nebel zu sehen. Größere Öffnung oder dunklerer Himmel notwendig. — Taurus T400 f/4.5 Dobsonian, Bernd Nies, Glaubenberg Langis, 28. February 2022

Weitere Objekte in der Nähe (±15°)

Quellenangaben

  • [32] Astrofotografie by Radek, Bernie and Dragan; sternwarte.ch
  • [34] Astrofotographie von Jonas Schenker; extrasolar.ch
  • [149] SkySafari 6 Pro, Simulation Curriculum; skysafariastronomy.com
  • [160] The STScI Digitized Sky Survey; archive.stsci.edu/cgi-bin/dss_form
  • [196] Celestial Atlas by Curtney Seligman; cseligman.com/text/atlas.htm (2020-12-28)
  • [277] «Historische Deep-Sky Kataloge» von Dr. Wolfgang Steinicke; klima-luft.de/steinicke (2021-02-17)
  • [307] «Interstellar anatomy of the TeV gamma-ray peak in the IC443 supernova remnant» P. Dell’Ova1, A. Gusdorf, M. Gerin, D. Riquelme, R. Güsten, A. Noriega-Crespo, L. N. Tram, M. Houde, P. Guillard, A. Lehmann, P. Lesaffre, F. Louvet, A. Marcowith and M. Padovani; A&A Volume 644, December 2020; DOI:10.1051/0004-6361/202038339
  • [359] «Discovery of a jet-like structure with overionized plasma in the SNR IC 443» Emanuele Greco, Marco Miceli, Salvatore Orlando, Giovanni Peres, Eleonora Troja and Fabrizio Bocchino; A&A Volume 615, July 2018; DOI:10.1051/0004-6361/201832733